Am Donnerstagmorgen stärkte ich mich zuerst beim himmlischen Hotel-Frühstück mit frisch gebackenen Croissants (noch so warm, dass sie im Mund fast zerliefen), Baguette, Crème de Marrons d’Ardèche, artisanalem Mirabellen-Saft, charcuterie, fromage und weiteren Leckereien.

Danach ging es bei wunderschönem, frischem aber sonnigem Wetter auf den Col de la Grande Limite hoch.

Der ca. 300 Höhenmeter lange Aufstieg ging zügig voran und schon bald kam ich im traumhaften Marsanne an, einem weiteren Dorf aus der „Jérôme-Shortlist“, wie ich sie ab nun nennen werde (s. Blog-Post zu Tag 1).

Nach Marsanne führte eine wunderschöne Route nach Montélimar, die Stadt, wo angeblich das echte französische Nougat (mit Lavendel) erfunden wurde. Die Stadt selber fand ich jedoch relativ langweilig und auch Nougats probierte ich nicht, da mich diese nicht besonders interessieren. Nach Montélimar führte ein Wegstück der Rhone entlang, was für mich den Tiefpunkt des Tages darstellte. Angesichts der monotonen „Kanal-Landschaft“ (und auch aufgrund der unsicheren Wetter-Vorhersage für die nächsten Tage) sackte meine Laune derart in den Keller, dass ich kurzfristig ans Beenden der Velotour dachte. Ich wollte jedoch zumindest noch ein Ziel der Jérôme-Shortlist erreichen, nämlich La Garde-Adhémar, ein weiteres Dorf der „Plus Beaux Villages de France“.

Dort angekommen hatte ich wieder schönes Wetter und verspürte eine unglaubliche Lust, den Weg entlang der Route zu weiteren Orten der „Jérôme-Shortlist“ fortzuführen.

Der Weg war ein absoluter Traum und in Worten kaum zu beschreiben.

Typisches Dorf auf dem Weg von La Garde d’Adhémars nach Grignan

Schon nach etwa einer Stunde angenehmer Fahrt über beinahe autofreie Provence-Strassen kam ich in Grignan an, einem weiteren Dorf, das absolut zurecht auf der Liste der schönsten Dörfer Frankreichs steht. Ein episches Renaissance-Schloss thront über dem Dorf und wird umgeben von Lavendel-Feldern (die leider zur aktuellen Zeit noch nicht blühten).

Nach meinem Besuch in Grignan zögerte ich erneut, ob ich auf den „einfachen“ Weg an die Rhone zurückkehren oder weiter in den Bergen bleiben sollte. Nach einem kurzen Anruf mit Jérôme fiel mir die Entscheidung leicht: Ich wollte nach am gleichen Tag mindestens bis Nyons weiterfahren und begab mich auf die „Route des Vignobles“, welche mich erneut für jede einzelne Strapaze vielfach belohnte. 

Etwas habe ich auf dieser Strecke deutlich gemerkt: Die Berge sind der Ort, wo ich meine Kräfte wieder auftanken kann. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als die unglaublich abwechslungsreichen Landschaften, die jeden Aufwand aufs Neue mit unglaublicher Schönheit belohnen!

2 Responses

  1. Sehr schön ! Da fährt man fast mit, so gut beschreibst und fotografierst Du Deine Reise ! Weiterhin viel Spass/Durchhaltevermögen ! Stefan

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