Am Donnerstagmorgen sah ich als Erstes auf meinem Smartphone, dass meine Zugverbindung um 8 Uhr aufgrund des nationalen Streiktages gestrichen war. Als ich sah, dass noch ein anderer Zug um 7 Uhr fährt, packte ich in aller Eile meine Dinge und begab mich zum Bahnhof, um diese Verbindung eventuell noch zu erwischen. Allerdings war es dafür zu spät und der Zug war bereits abgefahren. Da an diesem Tag alle weiteren Züge nach Lyon gestrichen waren bis auf einen, welcher um 12 Uhr abfährt, hatte ich Zeit, mich nochmals ins Hotel zu begeben und gemütlich zu frühstücken. Glücklicherweise hatte ich in kluger Voraussicht bereits ein Billett für den Bus von Lyon nach Genf spätabends gebucht, um selbst bei später Ankunft in Lyon noch nach Genf zu kommen.

Ich entschloss mich, das Beste aus dem Tag zu machen und während den Wartezeiten Avignon sowie Lyon zu besichtigen. In Avignon besuchte ich als Erstes den “Palais des Papes”, in welchem früher die Päpste hausten.

Danach schaute ich mir den berühmten Pont d’Avignon an und lernte, dass die ursprüngliche Chanson von einem Pariser berühmt gemacht wurde, der das Lied in Avignon gehört und danach in Paris mit grossem Erfolg verbreitet hatte. Allerdings enthält das Lied einen Fehler, denn wer sich die schmale Brücke genau anschaut, merkt schnell, dass es sich darauf wohl nicht besonders gut  tanzen lässt. Der ursprüngliche Wortlaut soll eher “sous le pont d’Avignon, on y danse” gewesen sein, da die Brücke ja gewaltig lang war und über eine Insel verlief, auf welcher man tanzte.

Nach der Besichtigung des Pont d’Avignon ging ich noch kurz zur anderen Flussseite auf die eben erwähnte Insel hinüber, schoss ein paar Postkarten-Ansichten von Avignon und begab mich danach zum Zug, welchen ich trotz einer Grossdemonstration auf dem Weg dorthin pünktlich erreichte.

In Lyon angekommen, schaute ich mich zuerst nach einem Veloparkplatz um, um mein Velo und Gepäck während einigen Stunden einzulagern. Da sich dies jedoch als schwierig herausstellte, entschied ich mich, die Stadt einfach per Velo zu besichtigen, indem ich den Fluss hoch- und runterfuhr.

Die imposante Basilika “Notre-Dame de Fourvière” wollte ich mir aber nicht entgehen lassen. Ich rief kurz an und konnte freundlicherweise mein Fahrrad in einem Gebäude der Sakristei einstellen.

Nach diesem geografischen und für mich ästhetischen Höhepunkt Lyons ging es per Bus in die Schweiz und ich kam müde, aber zufrieden und voller Eindrücke um Mitternacht im Hotel in Genf an. 

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