Am Donnerstag fuhr ich von Concilio los, um eine körperlich anstrengende, aber wunderschöne Etappe in den Pyrenäen in Angriff zu nehmen. Als Erstes fuhr ich zum Castillo de Loarre, welches als eine der berühmtesten und schönsten Burgen Spaniens gilt, auf einer imposanten Höhe von ca. 300 Metern das Tal überschauend. 

Die Burg war allerdings relativ touristisch und von innen, zumindest für meinen Geschmack, eher unspektakulär. Umso mehr genoss ich die Aussicht beim Herunterfahren ins Tal! Ich fuhr durch schöne ländliche Gebiete ca. 2 Stunden lang weiter bis in die nächste grössere Stadt, Huesca, wo ich mir ein himmlisch leckeres Mittagessen bestellte. Als ich am Restaurant vorbeilief und einer Gruppe von Spaniern auf die Teller blickte, winkten diese mich kurzerhand herbei und boten mir eine Schnecke an (Caracoles), eine leckere Spezialität in Spanien, die ich nun bereits mehrere Male geniessen konnte!

Ich bestellte mir ebenfalls Schnecken, sowie eine weitere Vorspeise und die von den anderen Gästen empfohlenen Koteletten, welche köstlich auf dem Holzkohlengrill grilliert und mit Pimiento del Padrón serviert wurden.

Da wir immer wieder im Gespräch waren, luden sie mich zum Dessert noch an ihren Tisch ein und wir sprachen ca. eine Stunde lang über alles Mögliche, von spanischer Politik bis zu Corona und Inflation. Nachdem ich seit dem Gymnasium, wo ich das Schwerpunktfach Spanisch belegt hatte, so gut wie nie Spanisch gesprochen hatte, war ich nun sehr stolz, dass mein Spanisch unterdessen wieder so gut entrostet ist, dass ich einer längeren Diskussion ohne Probleme folgen kann!

Da ich mir noch die berühmte und wunderschöne Ortschaft Alquézar im Abendlicht anschauen wollte, durfte ich jedoch nicht allzu lang verweilen und entschied mich um ca. 16 Uhr, weiterzufahren. Nach ca. 3 Stunden Fahrt durch wunderschöne, hügelige Regionen mit vielen Olivenbäumen kam ich endlich in Alquézar an und war überwältigt vom Anblick dieser pittoresken Stadt.

Wer die Abfahrt noch als Timelapse geniessen möchte, kann dies gerne tun:

Nach einer kurzen Besichtigung der Stadt fuhr ich noch eine knappe Stunde weiter zu meinem Tagesziel Castillazuelo, wo ich ein Bett in einer einfachen Herberge bezog für 17 Euro, mit himmlischem Abendessen für 12 Euro. Glücklicherweise war ich sogar die einzige Person im Mehrbettzimmer! Ruhe hatte ich aber aufgrund des Festes im Gemeindesaal untenan trotzdem nicht, da es ja Gründonnerstag und somit immer noch Semana Santa war. All dies störte mich aber aufgrund meiner enorm erlebnisreichen Tagesetappe nicht, und so konnte ich sehr schnell und gut einschlafen.

2 Responses

  1. Wow! Da hast Du Einiges erlebt. Die Pyrenäen sind wirklich etwas ganz Besonderes. Alcazar ist eine Perle. Deine Abfahrten gefielen mir gut. Bei den Beiden in den vorhergehenden Blogs hattest Du ja kaum Verkehr! Ein Traum !!! Du hast Velofahren wohl wiedermal von seinen schönsten Seiten erlebt?Ich gratuliere Dir zu den 2000 Km. Das ist super, die Erde so kennen zu lernen.

    1. Ja, die Abfahrten waren wirklich wunderschön, das kann man wohl sagen! Danke, aktuell sind es um die 2500 Kilometer, ich werde dann zum Schluss dieser Tour nochmals die ganze Route als Karte hochladen. Liebe Gruess aus Avignon

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