Nach einer erholsamen Nacht genossen wir das aussergewöhnlich gute und vielfältige Frühstücksbuffet im Hotel Krone nahe Immenstadt. Nachdem wir die unsichere Wettervorhersage studiert hatten, dachten wir uns einige Szenarien für unsere heutige Route aus: Es war mit Regen zu rechnen, doch wir wollten versuchen, diesem möglichst gut auszuweichen bzw. unseren Pausen danach anzupassen. Die App von Meteo Schweiz war dabei wiederum sehr nützlich, da deren Radar-Karten auch Wettervorhersagen über die Landesgrenze hinaus erlauben (und dies häufig viel genauer und besser als die Wetter-Apps unserer Nachbarländer…).
Zunächst fuhren wir durch viele schöne, abwechslungsreiche und hügelige Gegenden des Allgäus, die uns über schöne Dörfer, Wiesen und an Seen vorbei führten. Dabei genossen wir die Aussicht auf die abwechslungsreichen Bergformationen, denen wir immer näher kamen.
Im Allgemeinen stellten wir fest, dass der Bodensee-Königssee-Radweg sowohl bezüglich Landschaften als auch bezüglich der Strassen und der Beschilderung eine absolute Top-Qualität bietet, was wohl mit dazu führt, dass die Route im Sommer von vielen Velofahrenden rege genutzt wird. Aufgrund des hügeligen Streckenprofils waren wir mit unseren «normalen» Velos gegenüber den vielen E-Bikes jedoch in der klaren Minderheit. Oft wurden wir bewunderungsvoll angesprochen: «Das ist ja wirklich beeindruckend, dass ihr noch mit einem normalen Fahrrad unterwegs seid!».
Regentechnisch kamen wir im ersten Teil mit ein paar wenigen Tropfen davon und konnten meist noch gerade vor den kurzen Regenbrüchen Zuflucht bei einer Bushaltestelle oder in einem Kaffee finden. In Nesselwang konnten wir dann auf der Terrasse einer Bäckerei etwas Süsses und die Sonne geniessen. Nach einem Blick in die eindrückliche Kirche Nesselwang fuhren wir weiter mit dem Ziel, noch am selben Tag bis nach Hohenschwangau zu fahren, wo wir direkt unter dem Schloss Neuschwanstein übernachten wollten.
Frisch gemähte Wiesen und beeindruckende Wolkenformationen prägten das Landschaftsbild unterwegs. Wir kamen gut voran und genossen nach den verschiedenen Aufstiegen jeweils die Abfahrten.
Noch weit bevor wir an den Forggensee kamen, ja sogar bevor wir am Hopfensee waren, erspähten wir schon das imposante Schloss Neuschwanstein hoch oben im Wald in der Abendsonne.
Danach konnten wir aber via Füssen nach Schwangau fahren, wo wir die beiden imposanten Königsschlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein dann beide im Blickfeld hatten. Die touristischen Anlagen versuchten wir soweit möglich auszublenden und waren froh, dass es aufgrund der Saison und der Wetterlage eher ruhig war.
Nachdem wir unser Zimmer im schönen Hotel Villa Ludwig bezogen hatten, gingen wir – ein bisschen widerstrebig – in eines der touristischen Restaurants für ein kleines Abendessen. Danach liessen wir den Abend noch auf unserem Balkon mit Sicht aufs nächtlich beleuchtete Schloss Neuschwanstein ausklingen.
Diese Gegend haben wir vor vielen Jahren mit dem Camper erlebt. Es ist einfach wunderschön.